Ende Januar war die Durchfahrt nach Aarwangen über den Kleben während gut einer Woche gesperrt. Der Grund für die Sperrung war eine Sicherheitsholzerei südlich der Aarwangenstrasse, welche durch die Burgergemeinde, in Zusammenarbeit mit dem Kanton und der aare seeland mobil ag, durchgeführt werden musste.
WaldkennerInnen ist sicherlich nicht entgangen, dass in diesem Stück Wald viele vertrocknete Buchen standen. Diese waren sowohl für die Bahn als auch für die Strasse eine Gefahr, da herabfallende Äste die Leitungen des Zuges und der Autos hätten beschädigen können. Den Buchen hat die Trockenheit der letzten Jahre zugesetzt. Weshalb letztendlich genau diese Baumart derart betroffen ist, ist noch nicht wissenschaftlich geklärt. Neben den Buchen leiden auch die Weisstannen unter dem Wassermangel.
Die Leitungen des Zuges sowie die Hangneigung Richtung Aare haben diese Holzerei nicht gerade erleichtert. Zudem sind in Gebieten in der Nähe von Strasse und Bahn viele Sicherheitsvorschriften zu beachten. Obwohl gelernte Forstarbeiter mit grosser Gewissheit prognostizieren können, wohin ein Baum fallen soll, können sie dies nicht mit 100%iger Sicherheit voraussagen. So bestünde die Möglichkeit, dass ein herabfallender Baum das Bahntrasse und die Leitungen beschädigt hätte. Eine übliche Holzerei mit Motorsäge wäre also wegen den erhöhten Sicherheitsvorschriften gar nicht so einfach gewesen.
Schlussendlich konnte eine gute Lösung gefunden werden, indem die Bäume mit einer speziellen Forstmaschine gefällt wurden. Dabei konnte die Burgergemeinde auf die Hilfe des Forstunternehmens Gebr. Straumann aus Trimbach zählen. Ihre Holzerntemaschine besitzt einen verlängerbaren Greifarm, an dessen Ende eine Säge eingebaut ist. Dadurch kann der Baum von Krone bis Wurzelstock Stück für Stück abgesagt werden. Der Einsatz dieser Maschine hat einen weiteren Vorteil: Durch den langen Greifarm müssen keine Rückegassen erstellt werden, wodurch der Boden vor Versiegelung geschützt werden kann. Der Bahnbetrieb wurde während dieser Zeit nicht unterbrochen. Um die Sicherheit zu garantieren, wurde die Holzerei bei Zugdurchfahrt jeweils kurz pausiert.
Aus den gefällten Bäumen wurden verschiedene Produkte hergestellt. Beispielsweise entstanden aus den Baumkronen Holzschnitzel. Neue Bäume mussten nicht gepflanzt werden, da der verbleibende Bestand durch die spezielle Holzschlagmethode geschont werden konnte.
Unser Forstarbeiter Bernhard Langenegger hat die Holzerei mit Fotos und Videos dokumentiert. Einige können in der untenstehenden Galerie betrachtet werden.