Der Burgerrat hat sich entschieden, den Waldtag vom 1. September 2019 als Anlass zu nutzen, um die Beurteilung der Burgergemeinden und somit die Pflege der Wälder und Wiesen aus Sicht eines Forschers zu hören. Da Tobias Haller, Professor für Sozialanthropologie an der Universität Bern, in Bannwil wohnt und sich mit der Materie befasst, ergriffen wir diese Gelegenheit. Während gut einer Stunde berichtete Tobias Haller über die Forschungsergebnisse zum Thema «Kommunal verwaltete Wälder und Weiden in der Schweiz im Wandel».
In den vor allem in Berggebieten erforschten Burgergemeinden lassen sich ähnliche Herausforderungen erkennen wie bei uns. Beispielsweise spielt die Überalterung (wenig Interesse der jungen BurgerInnen), der Wertverlust des Holzes bei steigenden Arbeits- und Unterhaltskosten und die unterbezahlte Arbeit der BurgerrätInnen eine grosse Rolle. Die Pflege des Waldes durch die Burgergemeinden wird in der Bevölkerung zu wenig geschätzt und vom Bund nicht genug unterstützt. Es liegt an den Verbänden, sich in Zukunft besser Gehör zu verschaffen, denn ein grosser Teil der Schweizer Kulturlandschaften und deren Biodiversität wird in kollektivem Eigentum verwaltet. In der heutigen Umweltdebatte – zum Beispiel die internationalen nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO (SDGs) – sollte die Rolle von Burgergemeinden und Korporationen von Bund und Kantonen viel besser wahrgenommen und geschätzt werden.
Nach dem sehr gut besuchten Referat lud die Burgergemeinde zum Essen im Forstwerkhof ein. Beim gemeinsamen Mittagessen liessen die anwesenden Personen den Nachmittag ausklingen.